Für viele Menschen gehört das eigene Haus zum Lebensziel. Es liegt natürlich auf der Hand, dass die an einen Vermieter monatlich zu zahlende Miete letztendlich eine Nutzungsgebühr ist. Im Gegensatz dazu wären die Kreditraten für ein Eigenheim gleichzeitig eine Investition in die Zukunft. Richtig ist aber auch, dass Hauseigentümer in den ersten 10-15 Jahren einer höheren finanziellen Belastung ausgesetzt sind als Mieter eines vergleichbaren Hauses. Allerdings sind hier eventuelle Mieterhöhungen unberücksichtigt.
Während der Mieter regelmäßig seine Miete entrichtet, bezahlt der Hauseigentümer in monatlichen Raten seinen Kredit ab. Dabei sinkt die Zinsbelastung mit jeder Zahlung, während sich der Tilgungsanteil regelmäßig erhöht. Spätestens nach 25 Jahren sollte das Haus abbezahlt sein. Zu berücksichtigen ist hierbei allerdings, dass der Mieter mit Kosten für Instandhaltung und Reparaturen relativ wenig am Hut hat. Ein Hauseigentümer trägt diese Kosten selbst. Allerdings kann er jährlich 20 % des Handwerkerlohns steuermindernd geltend machen. Berücksichtigt werden Handwerker-Lohnkosten bis zu 6000 € pro Jahr.
Viele Hausverkäufer nutzen steigende Mietkosten und Nebenkosten gern als Argument für den Hausbau. Während sie bei den Mietkosten wohl eher recht haben, sind bei einem Eigenheim die Kosten für Strom, Wasser sowie für die Heizung auch zu tragen. Allerdings haben Hauseigentüber mehr Einfluss darauf, diese Kosten durch den Einsatz moderner Heizungstechnik, die Nutzung von Sonnenenergie oder einen Kaminofen deutlich zu reduzieren.
Fazit
Natürlich ist das eigene Haus zu Recht die bessere Option. Allerdings sollten Sie bei der Entscheidung, ob sie Mieter bleiben oder Hauseigentümer werden auch bedenken, dass zunächst eine Kreditbelastung Ihre Lebensgestaltung verändern wird. Ganz besonders wichtig ist es daher, der Finanzierung des Bauprojekts größte Aufmerksamkeit zu widmen. Letztendlich lohnt sich das eigene Haus immer dann, wenn ein sicheres Einkommen erzielt wird und Eigenkapital eingesetzt werden kann. Die momentan günstigen Zinsen sprechen natürlich auch für die Investition in ein eigenes Haus. Zudem zahlt der Staat auch Fördermittel und Zuschüsse für den Hausbau.
Regelmäßige Einnahmen ermitteln
Die Grundlage jeder Investition ist natürlich deren Finanzierung. Wer den Hausbau plant, sollte sich darüber klar werden, wie hoch die monatliche Kreditbelastung maximal sein darf, ohne ein Risiko einzugehen. Bauinteressenten sind gut beraten, wenn sie dabei nicht ganz soviel Optimismus walten lassen. Eventuelle Lohnsteigerungen oder das bislang gezahlte Weihnachts- und Urlaubsgeld sollten Sie bei dieser Kalkulation außen vor lassen. Kalkulieren Sie mit dem momentanen Nettoeinkommen ohne Überstunden und sonstige Zuschläge. Tatsächlich berücksichtigt werden könnten das Kindergeld, eventuelle Mieteinnahmen oder Rentenzahlungen.
Regelmäßige Ausgaben ermitteln
Nachdem sie nun ihre regelmäßigen Einnahmen kennen, sollten Sie sich der Ausgabensituation widmen. Dazu gehören die Kosten für die Haushaltsführung, Versicherungsprämien, Fahrzeugkosten und alle sonstigen Kosten, die Sie regelmäßig bestreiten. Wenn sie Kinder haben, sollten Sie auch bedenken, dass deren Ausbildung auch mit Kosten verbunden ist. Gern vergessen Bauinteressenten mit kleinen Kindern, dass heutzutage für die Schulbildung auch Kosten entstehen. Berücksichtigen Sie auch Freizeitaktivitäten und Urlaub.
Kassensturz
Für eine optimale Baufinanzierung erwarten die Banken mittlerweile eine Eigenkapitalquote von mindestens 20 Prozent. Je höher das Eigenkapital ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, einen langfristigen Kredit zu günstigen Zinssätzen zu erhalten. Es ist durchaus legitim, wenn Kinder ihre Eltern fragen, ob ein Teil des Erbes schon vorab ausgezahlt und als Eigenkapital eingesetzt werden kann. Möglich wäre auch, den Eltern ein lebenslanges Wohnrecht gewähren. Wer handwerklich begabt ist und die notwendige Zeit für Eigenleistungen hat, kann dadurch das Eigenkapital etwas erhöhen. Allerdings raten wir hier zur Vorsicht. Sie sollten sich nur an Gewerke trauen, die sie auch selbst erledigen können. Letztendlich sparen sie durch ihrer Hände Arbeit die Lohnkosten für Handwerker.
Tipp
Auf www.baufinanzierungsberatung.com finden Sie für oben genannte Berechnungen hilfreiche Programme, die Sie kostenfrei und unverbindlich nutzen können! Im Einzelnen sind dies der Haushaltsrechner, Budgetrechner und Tilgungsplan.
Es sieht gut aus?
Wenn Sie anhand der erhobenen Daten ein gutes Gefühl haben, können Sie den Hausbau angehen.
Suche nach einem Grundstück
Unter www.hausbauberater.de/grundstueck-kaufen finden Sie eine Vielzahl hilfreicher Hinweise und Tipps für den Grundstückserwerb.
Hausplanung
Bei der Hausplanung ist es wichtig, den Wohnflächenbedarf realistisch einzuschätzen. Zu bedenken ist hierbei, dass jeder unbenötigte Quadratmeter unnötige Baukosten verursacht und finanziert werden muss. Versuchen Sie bei der Planung ihres Hauses Ihre Träume mit dem Baubudget in Einklang zu bringen. Achten Sie auch darauf, dass Sie das Licht und die Wärme der Sonne möglichst lange in den Wohnräumen nutzen können. Versuchen Sie Verkehrsflächen (Diele und Flur) so zweckmäßig wie möglich zu planen.
Tipp
Küche Bad und WC sollten entweder nebeneinander oder übereinander geplant werden, um Kosten für die Sanitärinstallation zu reduzieren.
Keller oder Bodenplatte?
Sehr genau sollte abgewogen werden, ob das Haus mit Keller oder Bodenplatte errichtet werden soll. Auf dem ersten Blick kann man natürlich mindestens 30.000 € sparen, wenn man auf den Keller verzichtet. Allerdings hätte ein Keller auch den Vorteil, dass die Heizungstechnik, sämtliche Anschlussleitungen (Strom, Wasser, Gas, Telefon) sowie Nutzräume (Waschraum, Trockenraum, Vorratsraum, Werkstatt) im Keller Platz finden. Auch unter dem Aspekt des Wiederverkaufswerts ist ein Keller zu empfehlen.
Bauberatung
Auf den ersten Blick mag sich das alles sehr kompliziert anhören, jedoch die Grundlage jeder Entscheidung eine fundierte Information. Gut informierte Bauherren erkennen relativ schnell, ob der Bauberater (Hausverkäufer) es ehrlich mit Ihnen meint oder es ihm nur darum geht, dass Sie möglichst schnell einem Bauvertrag abschließen.
Ehrliche Bauberater haben auch kein Problem ihren Kunden zu sagen, dass die persönliche oder finanzielle Situation den Hausbau nicht sinnvoll erscheinen lässt.
In jedem Falle können sie durch eine unabhängige Bauberatung den Hausbau zielgerichteter planen als mit einem Hausverkäufer, der von Provisionen lebt.
Eine unabhängige Bauberatung erhalten Sie zum Beispiel über www.hausbauberater.de. In den meisten Fällen bezahlen Bauinteressenten für eine unabhängige Beratung insgesamt um die 500 €. Danach ist den meisten Leuten klar, in welche Richtung die weitere Planung geht. Wird ein Haus zur Miete oder ein Eigenheim? Weitere Entscheidungen können geplant werden.