Für viele, die den Traum vom eigenen Heim realisiert haben, gestaltete sich der Weg dorthin als einziges Abenteuer. Denn egal, ob man schlüsselfertig baut, einige Gewerke selber ausführt oder sogar alles in Eigenregie übernimmt: Mit jedem Baufortschritt lernt man dazu.
Aber bevor der Traum von den eigenen vier Wänden überhaupt realisiert werden kann, sollte sich jeder Bauherr vorab Gedanken machen, wie teuer der Hausbau sein darf. Hierzu empfiehlt sich auf alle Fälle eine Gesamtaufstellung der Hauskosten. Aber dabei ist Vorsicht geboten, denn viele Bauherren vergessen dabei eine Reihe von Baunebenkosten. Dies kann insbesondere dann unangenehme Folgen haben, wenn unter Umständen eine teure Nachfinanzierung die Folge ist.
- Grundstücksvermessung
Zunächst muss das Grundstück noch eingemessen werden. Für diese Dienstleistung verlangt der Vermesser vor Beginn 1.000 Euro, später ist dann auch noch der Eintrag in das Katasteramt vorzusehen, wofür ebenfalls noch einmal 1.000 Euro gezahlt werden müssen. - Bauversicherungen
Zum Baubeginn muss man unbedingt auch an die notwendigen Bauversicherungen denken. Dazu gehören die Bauwesen-, Feuerrohbau- und Bauherrenhaftpflichtversicherung. Diese Kosten schlagen einmalig mit ca. 500 – 750 € zu Buche. - Erdarbeiten
Sofern die Erdarbeiten nicht im Festpreis enthalten sind, zahlt man für den Aushub zwischen 15 – 20 Euro je m³. Aber auch hier sollte man unbedingt aufpassen. Denn wer wertvollen Mutterboden auf seinem Grundstück hat, der sollte diesen auch unbedingt auf die Seite legen. Andernfalls muss man zu einem späteren Zeitpunkt für teures Geld Mutterboden wieder anfahren lassen. Bitte auch beachten, dass bei Verfüllung des Arbeitsraums zwischen Keller und Erdreich – in der Regel Bergkies – verwendet wird, der mit ca. 6 Euro je Tonne ins Gewicht fällt. - Nebenkosten beim Bauen
Bei den meisten Hausanbietern sind die Kosten für die Baustelleneinrichtung nicht enthalten. Hier müssen ca. 2.500 € veranschlagt werden. Sofern die Bereitstellung von Baustrom und Bauwasser nicht im Festpreis enthalten ist, müssen weitere 750 – 1000 € kalkuliert werden.
Sobald der Rohbau steht und die Baugrube wieder aufgefüllt werden soll, stehen die Kanalanschlüsse, der Gas- und oder Wasseranschluss und die Telekommunikationsleitungen vor der Tür. Hat man das Glück, dass es sich um ein Neubaugebiet handelt, dann kann es etwas günstiger werden, da die Leitungen bereits so gelegt sind, dass nur noch ein Durchstich von wenigen Metern notwendig ist. Für diese Arbeiten sollte man jedoch trotz allem zwischen 3.000 und 10.000 Euro – je nach Situation – kalkulieren. - Vorsicht beim Begriff schlüsselfertig
Wer schlüsselfertig baut, sollte sich den Leistungsumfang sehr genau anschauen. Häufig sind auch bei schlüsselfertigen Häusern die Fliesen, Sanitärobjekte und Innentüren nicht enthalten. Weiterführende Informationen finden Sie auf www.bauen-schluesselfertig.de. - Kosten nach dem Hausbau
Ist der Einzug ins eigene Heim vollzogen, ist man vom Garten, einem passenden Eingang und ggf. einem Carport noch meilenweit entfernt. Die Kosten sind hier sehr schwer zu beziffern, aber für einen gut angelegten Garten plus Terrasse sollte man noch einmal 5.000 Euro kalkulieren. Eingang, Einfahrt oder Carport dürften irgendwo zwischen 5.000 und 20.000 Euro liegen.
Der Hausbau ist also auch etwas für Rechenkünstler, und die Kosten sollte man unbedingt vorab kalkulieren, damit der Traum vom eigenen Haus kein Albtraum wird.
Nebenkosten beim Grundstückserwerb
Mit dem Grundstückserwerb kommen bereits die ersten Rechnungen ins Haus. An den Notarkosten für den Grundbucheintrag kommt man grundsätzlich nicht vorbei, und die große Mehrheit wird auch den Hausbau über ein Darlehen finanzieren, für das eine Grundschuld eingetragen werden muss. Die Gebühren errechnen sich dabei nach der Höhe des Kaufpreises und der Höhe der Grundschuld. Generell sollte man hier 1,5 Prozent der Bausumme veranschlagen. Ist man dann Grundstückseigentümer, werden die Grunderwerbsteuern für das Grundstück fällig. In Sachsen-Anhalt sind 5 Prozent Grunderwerbssteuer auf den Grundstückskaufpreis zu zahlen.
Aber Achtung!
Wer ein schlüsselfertiges Haus von einem Bauträger erwirbt (Grundstückskauf und Bauvertrag aus einer Hand), zahlt auf den gesamten Kaufpreis die Grunderwerbsteuer.
Weitere Informationen zum Thema Baukosten und Baunebenkosten
Mit den Themen der Baukosten und Baunebenkosten befassen sich die unabhängigen Hausbauberater noch etwas intensiver:
- Baukosten: https://www.hausbauberater.de/baukosten-din276
- Baunebenkosten: https://www.hausbauberater.de/bau-nebenkosten